C'est la vie - Auszeit für Frauen 26.04.2022
Das Team des C’est la vie - Auszeit für Frauen hatte am 26.04.2022 zum Thema „Historisches aus dem Märkischen Kreis“ in das Gemeindehaus eingeladen.
Nach der Begrüßung und einer kurzen Andacht mit dem Hintergrund „Man sieht nur, was man weiß aber andere Sichtweisen können wir auch durch den Glauben entdecken“ erfolgte die Vorstellung der Referentin Frau Dr. Christiane Todrowski in Form eines Interviews. Sie ist die Leiterin des Kreisarchivs und der Landeskundlichen Bibliothek im Märkischen Kreis und vor einiger Zeit von Iserlohn nach Valbert umgezogen. Unter anderem ist sie für die zurzeit gezeigte Ausstellung im Geschichtsmuseum Lüdenscheid mit dem Thema „Führer, wir gehören dir“ mitverantwortlich. Regelmäßig wird sie zu Vorträgen für Heimatvereine von Städten und Gemeinden des Märkischen Kreises gebucht.
Für den heutigen Abend hatte Frau Dr. Todrowski einen Vortrag über „Hamstern, Fringsen, Carepakete – Alltag im Märkischen Kreis zwischen Kapitulation und Währungsreform“ vorbereitet.
Der 2. Weltkrieg war zu Ende und viele Menschen waren inzwischen durch Evakuierung, Flucht oder Vertreibung im Märkischen Kreis angekommen - aber wo und wie sollten diese wohnen und ernährt werden. Zusätzliche Unterkünfte in Form von Baracken wurden eingerichtet und mit Lebensmittelkarten und mit Schulspeisungen konnte nur für eine kärgliche Ernährung gesorgt werden. Die von Amerika zur Verfügung gestellten Care-Pakete halfen hier zusätzlich weiter. Der Schwarzhandel blühte und Hamstern war überlebenswichtig. Der Kölner Kardinal Frings zeigte von der Kanzel herab Verständnis für das Stehlen von Kohle und Lebensmitteln, weshalb in der Bevölkerung für diese Art von Diebstahl das Wort »fringsen« in Umlauf kam. Nach der Währungsreform am 20.6.1948 entspannte sich dann die Lage langsam. Auch durch den US-amerikanischen Marshallplan in der Nachkriegszeit setzte allmählich durch humanitäre Hilfe wirtschaftlich und politisch eine Stabilisierung ein. Nach dem lehrreichen Vortrag mit entsprechenden Bildern fand noch ein reger Austausch zwischen den Anwesenden und der Referentin zum Thema statt.
Mit Fürbitten und Gebeten, in denen auch die momentanen Kriegssituationen eingeschlossen wurden, sowie der musikalischen Unterstützung von „Music with friends“ endete dieser anspruchsvolle Abend.
(Doris Busch)